- Unachtsamkeit
- Achtsamkeit im Alltag
- Achtsam altern
- Achtsame Unternehmensführung
- fordere deinen Schutzengel nicht heraus
- to be there where you are
Unachtsamkeit
Sie alle kennen das aus dem Alltag: Ein Teeglas zerbricht in der Spülmaschine, weil die Maschine zu voll ist oder das Geschirr unsachgemäß eingelegt wurde. „ Glück gehabt“ beim Autofahren: Fast wären Sie aufgefahren, weil Sie mit dem Telefon beim Fahren beschäftigt waren. Unhöfliche oder unrichtige Beantwortung von einem wichtigen Mail, weil Sie parallel dazu das Facebook gelesen haben. Ein oberflächlicher Kuss beim Abschied morgens, wenn sie aus dem Hause gehen, der zu tiefen Zerwürfnissen führen kann (er/sie liebt mich nicht mehr..). Falsche Entscheidungen im Büro über neue Investitionen, weil Sie sich nicht genug Zeit gelassen haben, den kompletten Vorgang zu studieren. Lebensvorwürfe in Ihrer 2. Lebenshälfte, da Sie so kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter festgestellt haben, falsch gelebt zu haben. Beruf und Berufung passten ein Leben lang nicht zusammen. An ihren eigentlichen Zielen, welche für Sie nie so richtig klar waren, haben Sie 40 Jahre vorbei gelebt… Wenn wir nach unseren unsachgemäßen Handlungen innehalten und zurückblicken, warum das Eine oder Andere so passiert ist, stellen wir immer die einfache Tatsache fest: Wir waren nicht bei der Sache! Wir haben mit einem Geschäftspartner oder Freund telefoniert, gleichzeitig wichtige Mails beantwortet, gleichzeitig gegessen, gleichzeitig das Bild unserer Liebsten auf dem Schreibtisch liebevoll angeschaut, gleichzeitig mit unserer Sekretärin über Augenkontakt einen neuen Geschäftstermin abgestimmt und den Toilettengang erneut verschoben..
Achtsamkeit im Alltag
Dort sein, wo du gerade bist: Beim Kartoffel schälen, beim Staubsaugen, beim Essen, beim Mailschreiben, beim Autofahren. Wichtig: Erlangung der Achtsamkeit setzt voraus, dass man immer nur zu einem Zeitpunkt eine Arbeit macht. Nicht Kartoffel schälen und Musik hören, oder mit den Kindern gleichzeitig telefoniert. Unser Gehirn kann kein „Multitasking“, das bilden wir uns nur ein. Multitasking fördert die unachtsame Unordnung im Kopf und in unserer Umgebung. Fehler aber auch Unfälle sind vorprogrammiert.
Achtsam altern
Die körperliche und geistige Beweglichkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab. Wir werden das alles erleben, an unseren Eltern, später an uns selbst. Die Unsicherheit nimmt zu, auch die Angst vor Ungewohntem, auch die Sturzgefahr. Das langsame und achtsame Gehen und Treppensteigen wird wichtig. Das Achtsamkeitstraining vor dem Älterwerden hilft, mit dem Älterwerden besser umzugehen. Erlernen können wir das durch achtsame Bewegungen. Einfache Yogaübungen. Einfaches sehr bewusstes Gehen. Dort sein, wo der Fuß abhebt oder aufsetzt. Das Alter positiv akzeptieren, führt immer mehr in eine achtsamere und reichere Lebensphase hinein. Langes Zuhören oder langes Hinsehen öffnet dem älteren Menschen neuen und reichen Lebens Sphären, die der Jugend verschlossen sind.
Achtsame Unternehmensführung
Die Welt der Technologie, der Betriebswirtschaft und der Volkwirtschaft untersteht laufenden inneren und äußeren Herausforderungen, die dann Auswirkungen auf die Staaten, die Gesellschaften und den einzelnen Menschen haben. Innere Herausforderungen kommen von den Menschen im Unternehmensprozess selbst. Von Mitarbeitern aber auch Managern und Eigentümern. Äußere Herausforderungen sind zum Beispiel – so wie wir das ja zurzeit erleben – globale Seuchen (Pandemien) und die aufkommende Klimaänderung. Wir Menschen werden speziell durch die Klimaänderung an den Rand unseres Überlebens gebracht. Landknappheit, Wasserknappheit, Bevölkerungswachstum, Rohstoffknappheit, Aufheizen des Erdballs. Die Industrie braucht für heute und überhaupt verstärkt für morgen den achtsamen Manager und den achtsamen Eigentümer. Der achtsame Manager ist sich den Folgen seiner Entscheidung voll bewusst. Er wird zu produzierende Produkte und Produktionstechniken so auswählen, dass sie nicht umweltschädigend sind, voll recyclebar, in Anwendung und in Menge wertvoll und sinnvoll. Er wird beim internationalen Auftritt zuerst die Ethik seiner geplanten Handlung prüfen: Länder und System, in denen Menschenrechte mit den Füßen getreten werden sind für ihn keine Investitionsalternative. Der achtsame Unternehmer hat Rückgrat und Verantwortungsgeist nach innen und nach außen, und er führt und entwickelt das Unternehmen balanciert bezüglich seinen betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen. Umweltparameter sowie Gesundheitsparameter sind in dieser ganzheitlichen balancierten Unternehmensführung eingeschlossen. Er hat ein inneres Gefühl für Machbarkeit und Sinn seines unternehmerischen Handels.
Fordere deinen Schutzengeln nicht heraus
Sie sind da, die kleinen Helfer. Ganz nah. Nachts schlafen sie unter den Tannenbäumen, ganz tief im Wald, versteckt.. Lassen Sie sich diese Gedanken und Träume nicht ausreden oder zerstören. Schutzengel-alles Quatsch? Nein, so einfach ist es nicht!
Wer wie ich die Grenzen des täglichen Lebens angetastet hat, vielleicht sogar einen Sprung über die Grenzen gewagt hat, wer erlebt hat, wie sich die Arm-Haare aufstäuben, die Magengegend schmerzt, Schweiß ausbricht, in extremen Geschäfts- Situationen oder auch in sehr schwierigen familiären Situationen (Krankheit eines Kindes, Trennung vom Partner), hat das erlebt: Irgendeine Kraft führt uns aus dem Chaos raus!
Natürlich gibt es genügend Gegenerfahrung aller Menschen um uns herum: Warum musste mein Kind, mein Lebenspartner, meine Mutter, mein Vater so früh sterben? Warum habe ich so große Schmerzen? Vielleicht wurden unsere Schutzengel überfordert? Vielleicht können sie, vielleicht müssen sie nicht alles lösen?
Ich bin ein Freund geworden meines Schutzengels. Er (oder sie) spricht zu mir, allerdings die letzte Entscheidung immer mir überlassend. Das macht es so schwer. Am Ende bin ich verantwortlich für alles was ich tue oder auch nicht tue. Wenn unser Schutzengel uns symbolhaft „nein“ signalisiert, können wir trotzdem „ja“ realisieren. Das ist die Riesenherausforderung für uns als Menschen: Das Paradies, in dem wir geboren sind, erkennen, schätzen und doch zerstören und an der Zerstörung wachsen und reifen. Wir brauchen halt die Schmerzen, um den schmerzfreien Zustand zu schätzen. Dazu helfen uns unsere Schutzengel. Wenn wir sie allerdings in ihrer Coaching Arbeit überfordern, fliegen sie davon und kommen nicht zurück. Sie tauschen sich dann nachts tief versteck unter den Tannenbäumen aus: Da war wieder ein Besserwisser, ein von sich selbst überzeugter Schöngeist. Ein überforderter Mensch. Ein Welt-Zerstörer…. Dann schlafen sie traurig ein und weinen über den Schmerz der Welt.
Und am anderen frühen Morgen, vor Sonnenaufgang, fliegen sie davon, anderen Menschen zu helfen. An den Schlafplatz unter den Tannenbäumen wagen sich scheue Rehe und lecken von dem Tränensee der Engel. Er ist wie Tau, aber salzig, schmerzlich. Dann, ein Schuss! Das Reh im Morgengrauen wird von einem Jaeger erlegt. Es wandert als Rehbraten mit frischen Pfifferlingen auf den Teller von lebenslustigen Menschen im Restaurant. Das ist Gottes Schöpfung.
to be there where you are
Ganz da sein. Nicht eine Minute vorher, nicht eine Minute nachher. Das ist ein-üb-bar, wenn gleich auch diese Übungen so schwer sind. Wir sind Ablenkungen gewohnt. Reine Achtsamkeit ist ablenkungslos. Einfach da sein, wo du jetzt gerade bist, was du jetzt gerade tust, was du jetzt gerade denkst. Ohne zu bewerten, ob etwas gut oder schlecht ist. Es ist wie es ist, du bist wie du bist. Schaue dich im Spiegel an: Das bist du, nicht anders. Achtsam leben heißt, jetzt im gegenwärtigen Moment so zu leben, dass ich die Dinge so sehe, wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. Wie kann ich das also einüben? Durch das vermehrte ablenkungsfreie Alleinsein, ich mit mir selbst. Durch das Spielen eines Instrumentes. Durch Fasten. Durch meditative Abgeschiedenheit (Dr. O. Buchinger jun.). Gerade bei dem meditativen Fasten lege ich alle Künstlichkeiten und nicht realisierbare Lebensträume ab. Ich bin da, bei meinem Körper, bei meinem Geist, sehe mich so, wie ich schon immer war. Achtsam leben und arbeiten bedeutet, ich mach das, was ich kann. Was machbar ist. Was sinnvoll ist. Achtsam arbeiten heißt auch, niemanden zu schädigen, nicht mich, nicht den Anderen, nicht die Umwelt. Somit ist achtsames Leben ein Leben in Gesundheit und Glück und ohne Angst über nicht erfüllbaren Erwartungen. Achtsame Menschen sind ruhige Menschen. Achtsame Menschen sind schöne Menschen. Diese Menschen ziehen Schutzengel an. Und diese Menschen fordern ihren Schutzengel nicht mehr heraus. In der absoluten stillen Achtsamkeit nehmen sie die Gedanken der Schutzengel dankbar an.


Suzanne takes you down to her place near the river …
SUZANNE – LEONARD COHEN (1967)
*Suzanne ist ein Lied des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen. Es wurde 1966 erstmals von der amerikanischen Folksängerin Judy Collins veröffentlicht und erschien im folgenden Jahr auf Cohens Debütalbum Songs of Leonard Cohen. Als eines der bekanntesten Lieder Cohens veranlasste Suzanne zahlreiche Musiker zu Coverversionen. Pitchfork Media führt den Song auf Platz 41 in der Liste der Top Songs of the 1960’s.
Für die nächsten Wochen und Monaten wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie weiterhin viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Weniger ist mehr. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihr Interesse an meiner Arbeit. Treten Sie mit mir in Kontakt, wenn sie das Bedürfnis haben.
Herzliche Grüße aus Ballıca/Pendik-Istanbul
Otto Bauer, im Februar 2021
(Unternehmensberater und Fastenleiter dfa)
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